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Xiaomi SU7 Unfall: Was geschah bei den verriegelten Türen?

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Xiaomi SU7 Unfall in Chengdu: Was geschah wirklich mit den verriegelten Türen?

Ein tragischer Unfall in Chengdu wirft dunkle Schatten auf die Sicherheit des neuen Xiaomi SU7. Nach einem schweren Aufprall und einem anschließenden Brand blieben die Türen des Elektroautos verschlossen, was Rettungsversuche erschwerte. Xiaomi beteuert, dass die Türen sich bei Kollisionen automatisch entriegeln. Doch was ist dann schiefgelaufen?

Die tragischen Fakten des Unfalls

In den frühen Morgenstunden des 13. Oktober 2025 ereignete sich auf der Tianfu Avenue in Chengdu ein verheerender Unfall. Ein Xiaomi SU7 Ultra, der mit geschätzten 104 km/h unterwegs war, kollidierte mit einem anderen Fahrzeug, durchbrach die Mittelleitplanke und geriet in Brand. Der Fahrer des SU7 verlor dabei sein Leben.

Xiaomi SU7 Unfall

Virale Videos aus chinesischen sozialen Medien zeigten, wie verzweifelte Rettungskräfte versuchten, die Türen des brennenden Fahrzeugs zu öffnen, jedoch ohne Erfolg. Diese Bilder werfen sofort Fragen auf, insbesondere im Lichte der Aussagen von Xiaomi zur Sicherheitstechnologie des SU7.

Die Polizei von Chengdu veröffentlichte später am Tag einen offiziellen Bericht, der darauf hindeutet, dass der 31-jährige Fahrer, Deng, möglicherweise unter Alkoholeinfluss gestanden hat. Die Videoaufnahmen scheinen einen Hochgeschwindigkeits-Überholvorgang kurz vor dem Aufprall zu belegen, gefolgt von einer sofortigen Flammenbildung.

Xiaomi’s Zusicherung vs. die Realität vor Ort

Xiaomi hat sich zu dem Vorfall geäußert und betont, dass das System des SU7 im Falle einer Kollision automatisch alle Türen entriegelt. Diese Funktion sei darauf ausgelegt, die schnelle Evakuierung im Notfall zu ermöglichen. Diese Aussage wird auch durch das offizielle Handbuch des SU7 gestützt, das sowohl einen Notentriegelungsmechanismus als auch eine mechanische Entriegelung an jeder Tür beschreibt, die selbst ohne Stromversorgung funktionieren soll.

Während unseres eigenen Tests im Mai 2025 konnte der Xiaomi SU7 in Bezug auf die Sicherheit überzeugen und erreichte fünf Sterne im C-NCAP-Sicherheitstest. Dennoch bleiben nach dem Vorfall in Chengdu mehrere Fragen offen:

  • Wurden die externen Türgriffe durch die extreme Hitze des Feuers beschädigt und somit unbrauchbar?
  • Waren die anwesenden Ersthelfer über die Existenz der internen mechanischen Notentriegelung informiert?
  • Oder gab es tatsächlich ein Versagen des automatischen Entriegelungssystems unter diesen extremen Bedingungen?

Schlaglicht: Kein Einzelfall bei Xiaomi?

Dies ist nicht die erste Kontroverse, die den Ruf von Xiaomi in Bezug auf seine Fahrzeugtechnologie beeinträchtigt. Bereits im März gab es einen Vorfall in Anhui, der das Fahrerassistenzsystem NOA von Xiaomi in Frage stellte. Dies führte zu einem Rückruf von über 116.000 Fahrzeugen, um die Warnmeldungen in Extremszenarien zu verbessern.

Die Aktien von Xiaomi sind daraufhin um 7% gefallen, was den wachsenden Druck auf das Unternehmen verdeutlicht. Xiaomi verspricht, vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren, doch das Schweigen zu den detaillierten Fahrzeugdaten befeuert weiterhin Spekulationen.

Fazit: Offene Fragen und die Suche nach Wahrheit

Der Xiaomi SU7 ist zweifellos ein technisches Meisterwerk mit beeindruckenden Leistungsdaten. Doch dieser tragische Unfall erinnert uns daran, dass selbst die fortschrittlichste Technologie nicht unfehlbar ist. Wir warten gespannt auf die Ergebnisse der polizeilichen Untersuchung und hoffen auf eine vollständige Aufklärung. War es ein menschliches Versagen, eine Verkettung unglücklicher Umstände oder doch ein technischer Defekt, den Xiaomi bisher nicht eingestehen will? Nur die Wahrheit wird uns hier Klarheit verschaffen.


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