Xiaomi YU7: Chinas Gigant auf Rädern auf epischer 35.000 km Reise
Der Markt für Elektrofahrzeuge (EVs) wird zunehmend umkämpft, und Xiaomi hat sich mit seinem neuesten Spross, dem YU7, eindrucksvoll positioniert. Dieses SUV hat nicht nur die Aufmerksamkeit von Technik-Enthusiasten auf sich gezogen, sondern auch seine beeindruckenden Fähigkeiten auf einer gewaltigen Expedition durch China unter Beweis gestellt. Von sengenden Wüsten bis zu eisigen Gipfeln – der YU7 hat sich der Herausforderung gestellt und bewiesen, dass Xiaomi mehr als nur ein Smartphone-Gigant ist.
Der „Ring Test of the Motherland’s Mountains and Rivers“: Eine Reise, die Maßstäbe setzt
Das Xiaomi YU7 hat eine bemerkenswerte Leistung vollbracht: die epische Expedition „Ring Test of the Motherland’s Mountains and Rivers“. Über 113 Tage hinweg legte der YU7 unglaubliche 35.000 Kilometer zurück und durchquerte dabei die unterschiedlichsten Terrains und Klimazonen Chinas. Diese umfassende Dokumentation auf Plattformen wie Weibo und spezialisierten Technik-Websites hat nicht nur die Widerstandsfähigkeit und fortschrittliche Technologie des Fahrzeugs auf die Probe gestellt, sondern auch Xiaomis Ambitionen im EV-Sektor eindrucksvoll untermauert.

Xiaomi YU7: Design, Leistung und Preisgestaltung
Der Xiaomi YU7, der am 26. Juni 2025 offiziell vorgestellt wurde, ist das zweite Fahrzeug der Marke und ihr erstes SUV. Er basiert auf der Modena-Plattform und ist in drei Varianten erhältlich: Standard, Pro und Max. Die Preise reichen von umgerechnet etwa 34.300 bis 44.700 US-Dollar, was ihn zu einem direkten Konkurrenten für etablierte Modelle wie das Tesla Model Y macht.
- Design: Elegante Linienführung und ein modernes, aerodynamisches Profil.
- Plattform: Basiert auf der Modena-Plattform, die Flexibilität und Leistung verspricht.
- Varianten:
- Standard
- Pro
- Max
- Preisspektrum: Ca. 34.300 – 44.700 USD.
Die Max-Variante beeindruckt mit Dual-Motoren und einer leistungsstarken 101,7 kWh Batterie. Die offizielle Reichweitenangabe nach dem CLTC-Standard liegt bei bis zu 750 km für die Max-Version und beachtliche 835 km für die Standard-Variante.

Extrembedingungen: Die Feuerprobe des YU7
Die Expedition war gezielt darauf ausgelegt, den YU7 unter extremen Bedingungen zu testen. Das Fahrzeug wurde auf unterschiedlichsten Straßenoberflächen bewegt, von belebten Stadtverkehrsstraßen über anspruchsvolle Gebirgspfade bis hin zu trockenen Wüstenlandschaften. Die Temperaturschwankungen waren ebenfalls extrem und reichten von eisigen -15 °C bis zu heißen über 40 °C.
Diese umfassende Belastungsprobe diente nicht nur der Überprüfung der generellen Haltbarkeit, sondern auch der Bewertung der Fähigkeit des Fahrzeugs, auch unter widrigsten Umständen eine effiziente Leistung aufrechtzuerhalten. Berichte deuten darauf hin, dass der YU7 eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit bewiesen hat und dank seiner fortschrittlichen autonomen Fahrfunktionen auch komplexe Verkehrsszenarien erfolgreich meistern konnte.
Autonomes Fahren: Ein wichtiger Baustein
Ein zentraler Aspekt der Expedition war die Erprobung der autonomen Fahrfähigkeiten des YU7. Die präzise Navigation in städtischen und außerstädtischen Umgebungen unterstreicht Xiaomis Engagement für technologische Innovation im Automobilsektor. Diese Features sind entscheidend für die Zukunft der Mobilität und zeigen, dass Xiaomi hier auf dem richtigen Weg ist.

Die Realität im Reichweiten-Test: Wo die Zahlen straucheln
Doch nicht jede Prüfung verlief reibungslos. Eine unabhängige Untersuchung des chinesischen Mediums Sohu enthüllte, dass der YU7 Max auf der Autobahn eine reale Reichweite von 492 km erzielte. Das sind nur etwa 65,5 % der vom CLTC-Standard angegebenen 750 km. Dieser Test, bei dem das Fahrzeug mit durchschnittlich 99,6 km/h, zwei Insassen und laufender Klimaanlage bei 23-24 °C gefahren wurde, offenbarte die Diskrepanz zwischen Laborwerten und der tatsächlichen Leistung.
Obwohl das Ergebnis im Vergleich zu anderen getesteten EVs im Mittelfeld liegt, blieb es hinter Xiaomis eigenen Angaben zurück, die eine reale Reichweite von 80-90 % der offiziellen Werte versprachen.

Ladeleistung: Ein echter Trumpf im Ärmel
Trotz der Reichweiten-Diskrepanz konnte der YU7 in anderen Bereichen überzeugen. Im Sohu-Test beeindruckte das Fahrzeug mit einer extrem schnellen Ladezeit. Eine Aufladung von 0 auf 100 % war in nur 37 Minuten abgeschlossen, dank eines 400 kW Schnellladegeräts. Besonders bemerkenswert ist die Ladung von 5 % auf 70 %, die in gerade einmal 14 Minuten bewältigt wurde, wobei konstant eine Leistung von 300 kW gehalten wurde.
Diese Ladeperformance positioniert den YU7 als Maßstab in der Branche, insbesondere für Langstreckenfahrer, bei denen jede Minute zählt.

CEO-Aussage vs. Praxis
Auch die Aussage von Xiaomi CEO Lei Jun, er sei mit einer Standard-Version des YU7 von Peking nach Shanghai (1.300 km) mit nur einer Ladepause gefahren, klingt angesichts der Testergebnisse optimistisch. Um diese Distanz zu bewältigen, müsste eine Effizienz von fast 80 % des CLTC-Wertes erreicht werden.
Interieur und Komfort: Mehr als nur Technik
Der YU7 punktet nicht nur mit seiner Technologie, sondern auch mit seinem Innenraumdesign und dem gebotenen Komfort. Ausgestattet mit einem fortschrittlichen Infotainmentsystem und einem geräumigen Interieur, bietet das Fahrzeug ein entspanntes Fahrerlebnis, selbst auf längeren Fahrten. Die Fähigkeit, sich an extreme Umgebungen anzupassen, wie die Wintertests bei -15 °C zeigten, unterstreicht seine Vielseitigkeit.

Fazit: Ein vielversprechender, aber noch nicht perfekter Gigant
Der Xiaomi YU7 markiert einen mutigen Schritt für die Marke in den hart umkämpften EV-Markt. Seine 35.000 km lange Reise durch China demonstrierte eindrucksvoll seine Robustheit und fortschrittliche Technologie. Unabhängige Tests zeigten jedoch, dass es noch Optimierungspotenzial bei der Genauigkeit der Reichweitenangaben gibt. Mit seinem Fokus auf Innovation, Schnellladefähigkeiten und autonomes Fahren hat sich der YU7 als ernstzunehmender Konkurrent etabliert und festigt Xiaomis Position als wichtiger Akteur in der Elektromobilität.